

Barranco Trail
Ich habe lange überlegt, welchen Kurznamen ich dieser Wanderung geben könnte ! WANDERTOUR VOM AUSSICHTSPUNKT LA CUMBRECITA ZUR ERMITA VIRGEN DEL PINO passt eindeutig nicht in die Titelspalte. Ich habe mich deshalb für BARRANCO TRAIL entschieden.
Warum ? Weil man auf dieser Tour etliche BARRANCOS (Schluchten) kreuzt ! Leider habe ich bei 5 aufgehört zu zählen, geschätzt müssen es aber so ungefähr 10 sein. Nächstes Mal mache ich von jedem Schild ein Foto - versprochen !
Die Tour kann man in zwei Richtungen gehen. Zum einen von der ERMITA VIRGEN DEL PINO zum Aussichtspunkt LA CUMBRECITA. Dann sind das 700 Höhenmeter bergauf und 200 Höhenmeter bergab. Das ist ziemlich anstrengend. Ich empfehle die Tour daher in umgekehrter Richtung zu gehen. Dann hat man die 700 Höhenmeter im Abstieg und muss sich auch nicht darum kümmern, wie man von der CUMBRECITA wieder zurück zur ERMITA oder zum Besucherzentrum kommt.
Am besten parkt man das Auto am Besucherzentrum CENTRO DE VISITANTES CALDERA DE TABURIENTE. Dort befindet sich um die Ecke ein Taxistand und das Taxi bringt den oder die Wanderer bequem und günstig zum Aussichtspunkt LA CUMBRECITA. Das habe ich schon ein paar mal so gemacht, hat immer gut geklappt, und das Taxi kostet ca. 12,00 EURO.

Auf dem oberen Parkplatz geht es los. Der Weg ist gut beschildert und mit einer Streckenlänge von 7 km angegeben. Wenn man das letzte Stück von der ERMITA bis zum Parkplatz des Besucherzentrums noch dazu rechnet, sind es knapp 10 Kilometer.

Der schmale Pfad führt noch eine zeitlang parallel zur rechts unter uns liegenden Straße, die hoch zur CUMBRECITA führt. Doch bereits nach einer knappen halben Stunde erreicht man einen ersten fantastischen Aussichtspunkt. Von hier aus hat man einen grandiosen Blick hinunter ins RIACHUELOTAL. Bei entsprechendem Wetter sieht man die Wolken über die CUMBRE NUEVA ziehen und weit unten kann man unser Ziel erkennen, die ERMITA VIRGEN DEL PINO und das Besucherzentrum CALDERA DE TABURIENTE.

Direkt hinter dem Aussichtspunkt wird es abenteuerlich. Man passiert eine Schlüsselstelle, die mit einer Stahlkette gesichert ist und dann eine Steintreppe, die nach unten führt.

Danach geht es in einem unregelmäßigen AUF und AB durch den Kiefernwald. Immer wieder hinein in den nächsten Barranco an den steilen Felseinschnitten der Schlucht entlang.

Nachdem man mal wieder einen der zahlreichen Anstiege gemeistert hat, erreicht man nach einer weiteren Stunde den nächsten Aussichtspunkt, der zu einer Rast einlädt - den MIRADOR LAYA AZUL. Hier bieten sich wieder tolle Ausblicke.

Es folgt ein kurzer, steiler Abstieg. Nach einer weiteren halben Stunde Gehzeit erreicht man die FUENTE DEL PINO. Ein Schild weist darauf hin, dass man die Hälfte der Wegstrecke geschafft hat.

Weiter geht es jetzt zur Abwechslung mal über etwas breitere Forstwege. Wer gedacht hat, man ist bald am Ziel, hat sich getäuscht. Immer wieder sind kurze, kräftige Anstiege zu bewältigen und auch die Steintreppe (siehe Titelfoto) muss noch erklommen werden. Schließlich muss auch noch ein Privatgrundstück „umwandert“ werden.

Endlich erreicht man eine Gabelung. Hier teilt sich der Weg. Links hoch geht’s auf die CUMBRE zum REVENTON. Wir folgen dem Weg nach rechts und erreichen nach kurzer Zeit die Wallfahrtskapelle ERMITA VIRGEN DEL PINO. Dies ist ein geschichtsträchtiger Ort. Über die Kapelle, und vor allem über die direkt daneben stehende kanarische Kiefer, die über 600 Jahre alt sein soll, werde ich mal in einer anderen Geschichte erzählen.

Was unsere Wanderung angeht, haben wir jetzt noch zwei Möglichkeiten. Entweder 2 Kilometer über die Straße bis zum Parkplatz des Besucherzentrums oder an der Kapelle links und dann über einen Wanderweg durch die Felder. Beides ist in etwa gleich weit.
Diese Tour ist eine meiner Lieblingstouren auf der Insel. Sie ist wunderschön, wildromantisch, leicht anspruchsvoll, und wird von den „einschlägigen“ Veranstaltern der Insel NOCH NICHT als Gruppenevent angeboten. Als ich das letzte Mal mit einer 5köpfigen Wandergruppe auf dieser Strecke unterwegs war, haben wir in den gut 4 Stunden Gehzeit keinen einzigen anderen Wanderer getroffen.
