Ede's La Palma 13°

Benahoare

Seine letzten Worte sollen der Überlieferung nach „Vacaguare“ - „Ich will sterben“ gewesen sein. Als Gefangener auf der Überfahrt nach Spanien ist er vor Hunger und Sehnsucht nach seiner Heimat gestorben. TANAUSU - der letzte Stammesführer der BENAHOARE, dessen Stamm sich so lange gegen die spanischen Eroberer gewehrt hatte.

Die Ureinwohner La Palmas, die BENAHORITAS, lebten in Hütten und Höhlen. Sie waren Viehhirten, sammelten Früchte, Samen, Wurzeln und Weichtiere aus dem Meer. Sie glaubten an ein Leben nach dem Tod und führten Rituale mit Gaben und Tieropfern durch. Sie verwendeten Materialien wie Stein, Holz, Muschelschalen, Knochen und Tierhäute. Zu dem archäologischen Vermächtnis gehören geometrische Höhlenmalereien, die an über 200 Stellen auf der Insel gefunden wurden.

BENAHOARE bedeutet so viel wie „mein Land“ oder „meine Heimat“ und dieses Land war zur Zeit der BENAHOARE in 12 Kantone = Regionen unterteilt, in denen jeweils ein Stammesführer „das Sagen“ hatte. Der Stamm mit dem Namen ACERO, was so viel bedeutet wie starker und uneinnehmbarer Ort, lebte in der heutigen Caldera de Taburiente.

Im Jahr 1492 landete Alfonso Fernández de Lugo mit Genehmigung der katholischen Kirche an der Küste bei TAZACORTE, um die Insel zu erobern. Einige Kantone leisteten Widerstand, mit anderen konnten Friedensabkommen geschlossen werden. Der Kanton ACERO widersetzte sich den Invasoren besonders heftig. Angeführt von TANAUSU, dem Stammesführer, verschanzte man sich in der unwegsamen CALDERA DE TABURIENTE rund um den IDAFE, den heiligen Felsen der BENAHOARE.

Nur mit einer betrügerischen List konnten die Spanier den Anführer gefangen nehmen. Auf der langen Reise nach Spanien verstarb der Stammesführer vor Hunger und Sehnsucht nach seiner Heimat. Seine letzten Worte sollen VACAGUARE gewesen sein, was soviel heißt wie „Ich will sterben“ !

Im 15. und 16. Jahrhundert kolonisierten die Europäer La Palma. Der Anbau von Zuckerrohr ließ den Handel aufblühen. Schiffe, voll beladen mit Zucker, segelten gen Norden und kamen mit Kunstschätzen, z. B. aus dem Königreich Flandern zurück. Diese befinden sich zum Teil bis heute auf der Insel. Das gute Klima und die reichlichen Wasservorräte trugen zur Blüte der Insel bei.

Im 17. und 18. Jahrhundert meinte es das Schicksal nicht so gut mit LA PALMA. Epidemien, Hungersnöte, Wanderheuschrecken und der Vulkanausbruch des San Antonio von 1677, sowie soziale und politische Unruhen, führten zu einer Auswanderungswelle in die „neue“ Welt nach Amerika.

Im 20. Jahrhundert setzte sich die Monokultur der BANANE als Haupt-Wirtschaftsfaktor durch. Eine inselumfassende Verwaltung mit 14 Gemeinden und einer Inselregierung wurde eingeführt.

Neben der BANANE, die immer noch eine wesentliche Rolle spielt, gewinnt der Tourismus eine zunehmende Bedeutung. Ein ebenfalls einzigartiger Faktor in der Neuzeit ist das astrophysikalische Zentrum mit den Observatorien auf dem Roque de los Muchachos in 2420 m Höhe. Es wurde 1985 eröffnet und gilt als eines der bedeutendsten, wenn nicht das Bedeutendste, in der nördlichen Hemisphäre.

Quellen:

Geschichtliche Entwicklung der Insel La Palma - Darstellungen im CENTRO DE VISITANTES CALDERA DE TABURIENTE in El Paso.