Ede's La Palma 16°

GR 131

Um es direkt klarzustellen - GR 131 ist die Bezeichnung eines Wanderweges, kein Geheimcode.

Genau genommen steht GR für „sentero de gran recorrido“ . Diese Weitwanderwege sind über 50 km lang und setzen sich aus mehreren Etappen zusammen. Auf LA PALMA gibt es zwei davon, den GR 130 und den GR 131.

In Sachen wandern ist der GR 131 die größte Herausforderung auf der Insel. Er verläuft auf dem Gebirgskamm vom Leuchtturm in FUENCALIENTE im Süden der Insel bis nach PUERTO DE TAZACORTE im Westen. Da er auf der Karte wie ein Spazierstock aussieht, wird er auch „El Baston“ genannt.

Der GR 131 ist die schönste und anspruchsvollste Wanderung, die man auf LA PALMA unternehmen kann. Sie setzt sich aus zwei Routen zusammen. Die „ruta de los volcanes“, die sich vom Leuchtturm ganz im Süden der Insel über FUENCALIENTE bis zum REFUGIO EL PILAR zieht und die „ruta de la cresteria“. Diese Route geht über den Gipfelgrat vom REFUGIO EL PILAR über den ROQUE DE LOS MUCHACHOS bis hin zum Strand in PUERTO DE TAZACORTE.

Die gesamte Route ist 87 km lang und weist einen Höhenunterschied von etwa 4000 Höhenmetern rauf und runter aus.

DAKOTA JONES, der Gewinner des letztjährigen TRANSVULCANIA ULTRA MARATHON, hat die etwas von der beschriebenen Route abweichende Strecke in etwas mehr als 7 Stunden absolviert, aber der ist einer der weltbesten TRAILRUNNER und will seinen Titel am 11. Mai, bei der diesjährigen Veranstaltung, verteidigen.

Für die normal trainierten Wanderer/innen empfiehlt die einschlägige Literatur, die Strecke auf drei, fünf oder sieben Tagesetappen zu verteilen.

Ich bin auf weiten Teilstrecken dieser Strecke schon unterwegs gewesen, aber mein Traum wäre es, diese einmal komplett in mehreren Tagesetappen zu gehen. Egal ob man vom Süden oder vom Westen startet, man geht quasi von Meereshöhe hinauf zur höchsten Erhebung der Insel, dem ROQUE DE LOS MUCHACHOS auf 2426 Meter, und dann wieder zurück auf Meereshöhe. Und das der Weg dazwischen über die Vulkankette und über die Gipfel der CUMBRE nicht flach verläuft, kann sich sicher jeder vorstellen. Da geht es immer wieder rauf und runter.

Um es noch einmal deutlich zu machen ! Dieser Weg ist kein Spaziergang !

Es gibt nur wenige Unterstell- oder gar Einkehrmöglichkeiten. Das Wetter kann sich schnell verändern. Der Weg ist teilweise sehr steil, kann rutschig sein und erfordert eine sehr gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Teilweise ist man der Sonneneinstrahlung zu 100% ausgesetzt. Man benötigt also ausreichend Wasser und Verpflegung.

Pico de la Cruz im Winter

•••aber das, was einem auf dieser Tour an Natur, an Ausblicken, an Eindrücken, nicht zuletzt beim Durchwandern verschiedenster klimatischer Zonen, begegnet, ist nicht mit Geld zu bezahlen und für mich die KRONE der Wanderungen auf der ISLA BONITA.